Muskelschwund: Was ist das?
Muskelschwund ist ein Sammelbegriff für viele Erkrankungen, alle haben aber mit der Abnahme der Muskelzellen zu tun. Im Gegensatz zum normalen, allmählichen Muskelabbau versteht man unter dem medizinischen Fachbegriff Sarkopenie einen altersbedingten Muskelschwund, der den üblichen physiologischen Alterungsprozess übersteigt. Durch die altersbedingte Krankheit kommt es zu einem überdurchschnittlich hohen Abbau der Muskelmasse, zu einem vermehrten Verlust an Muskelkraft und ganz allgemein zu einer Verschlechterung der Muskelfunktion.
Ursachen von Muskelschwund
Ein Muskelabbau im Alter kann ganz verschiedene Gründe haben. Zu den wichtigsten Ursachen von Muskelschwund zählen:
- entzündliche Prozesse, die das Immunsystem beeinflussen
- altersbedingte neurologische Veränderungen
- hormonelle Einflüsse wie ein Östrogen- beziehungsweise Testosteronmangel
- eine vorliegende Mangelernährung und insbesondere eine mangelnde Proteinaufnahme
- chronische Erkrankungen
- operative Eingriffe
Kommt es im Alter – auch aufgrund einer fortschreitenden Muskelschwäche – zu Unfällen oder Stürzen, die mit Verletzungen oder einem Oberschenkelhalsbruch einhergehen, müssen diese in der Regel operativ behandelt werden.
Da Muskeln zur Aufrechterhaltung ihrer Leistungsfähigkeit eine aktive mechanische Belastung benötigen, kann es durch längere Liegezeiten im Krankenhaus nach der OP zu einem voranschreitenden Muskelverlust kommen. Die Folge: Die Muskulatur der Betroffenen baut weiter ab, der gesamte Körper verliert zunehmend an Kraft und die Unsicherheiten bei Bewegungen nehmen zu. Dadurch kann es zu erneuten Stürzen mit Brüchen und der nächsten Operation kommen.
Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Das klappt jedoch nur mit einem konsequenten Muskelaufbau-Konzept im Anschluss an die Operation. Um dem Muskelschwund nach der Operation entgegenzuwirken, empfehlen Ärzte und Ärztinnen eine Kombination aus Muskelaufbau-Training und einer entsprechend zielgerichteten Ernährung. Vor allem auch die körperliche Aktivität hat einen großen Einfluss auf die Muskulatur. Hier gilt als grobe Faustregel: je mehr Bewegung, desto weniger Muskelschwund.
Folgen von Muskelschwund
Die Folgen von Muskelschwund sind Unsicherheiten beim Gehen sowie bei ganz alltäglichen Bewegungen. Diese Unsicherheiten können schwere Folgen haben: Das Sturzrisiko steigt und damit auch das Risiko komplizierter Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche, Brüchen an Armen oder Kopfverletzungen. Da diese Verletzungen wiederum zu einer Einschränkung der Mobilität und damit zu weiterem Muskelverlust führen können, gilt es einem Abbau der Muskulatur bereits im frühen Stadium entgegenzuwirken.
Diagnose von Muskelschwund
Die Diagnostik des altersbedingten Muskelabbaus ist oftmals nicht ganz einfach, da die Muskelkraft nicht plötzlich, sondern vielmehr schleichend nachlässt. Es gibt einige Symptome, die auf einen beginnenden altersbedingten Muskelschwund hinweisen können.