Ursachen einer Mangelernährung bei Kindern
Anders als Erwachsene haben Säuglinge und kleine Kinder kaum Energiespeicher und Nährstoffreserven. Wenn sie Versorgungslücken haben, kann dies schnell Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben. Daher ist eine umgehende Behandlung beziehungsweise Intervention notwendig. Mit der richtigen Ernährungstherapie kann sich der Ernährungszustand Ihres Kindes oder Babys schnell wieder verbessern.
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind abnimmt oder nicht wächst, kann es sein, dass es an Mangelernährung leidet. Sicher fragen Sie sich, woran das liegen kann.
Eine Mangelernährung bei Säuglingen und Kindern hat häufig folgende Ursachen:
- unzureichende Nahrungsaufnahme
- anhaltende Probleme bei der Nährstoffverdauung und –verwertung
- vermehrte Verluste von Nährstoffen, zum Beispiel bei Durchfall
- erhöhter Nährstoffbedarf infolge von Erkrankungen
Krankheitsbedingte Mangelernährung
Besonders Kinder mit einer chronischen Erkrankung haben aufgrund ihrer Grunderkrankung häufig ein höheres Risiko für Mangelernährung. Oftmals haben Kinder, die unter einer krankheitsbedingten Mangelernährung leiden, wenig Appetit – beispielsweise aufgrund von Medikamentennebenwirkungen – oder Probleme beim Schlucken von Nahrung. Auch der Energiebedarf von chronisch kranken Kindern ist häufig höher als bei anderen Kindern.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können dazu führen, dass Nährstoffe nicht mehr richtig aus der Nahrung aufgenommen und verwertet werden. Eine ganz individuelle Ernährungstherapie, zum Beispiel in Form von Trink- oder Sondennahrung, ist für diese Kinder in der Regel ein wichtiger Baustein in der Behandlung der Grunderkrankung.
Zu den Grunderkrankungen, die ein besonderes Risiko für eine Mangelernährung haben, zählen beispielsweise:
Nicht-krankheitsbedingte Mangelernährung
In vielen Fällen liegt einer Wachstums- und Entwicklungsverzögerung keine Erkrankung zugrunde. Mediziner:innen sprechen dann von einer nicht-krankheitsbedingten Mangelernährung. Manchmal ist die Ursache beispielsweise ein falsches Essverhalten des Kindes, das sich über einen längeren Zeitraum eingeschlichen hat. Einige Kinder können zum Beispiel mit Einführung der Beikost eine einseitige Abneigung gegenüber bestimmten Lebensmitteln entwickeln. In diesem Zusammenhang kann sich eine Mangelernährung auch auf Basis einer Fütter- und Essstörung entwickeln.
Eine nicht-krankheitsbedingte Mangelernährung hat ihre Ursache häufig auch in sozioökonomischen oder psychosozialen Problemen, wie zum Beispiel:
- Fehlernährung aufgrund von einseitigen Ernährungsformen oder Diäten
- Besondere Umstände im Leben des Kindes wie Trauer
- Nahrungsverweigerung
- Trinkschwäche
Diagnose einer Mangelernährung bei Kindern
Wegen der schwerwiegenden Folgen, die eine Mangelernährung verursachen kann, nehmen Kinderärzte oder Kinderärztinnen den Verdacht darauf sehr ernst.