„Hallo, ich heiße Sindy, bin 36 Jahre alt und meine Tochter heißt Leny Paulin und ist heute 2 Jahre und 3 Monate. Ich erzähle euch kurz unsere Geschichte. Meine Tochter war gerade zwei Monate alt, als alles anfing. Ich stillte und wäre somit nie darauf gekommen, dass meine Tochter eine Kuhmilchallergie haben könnte. Sie weinte oft nach den Mahlzeiten, beim Aufstoßen schrie sie, als würde ihr etwas weh tun. Sie war immer sehr müde und trank nur sehr wenig. Ihr Stuhl sah total komisch aus und stank fürchterlich. Die Haut war eine Katastrophe, sie fühlte sich wie Sandpapier an und überall waren offene suppende Stellen. Vieles davon schoben wir zunächst darauf, dass ich vielleicht zuvor etwas Falsches gegessen hatte und sie davon Bauchschmerzen bekommen hatte. In Bezug auf die Haut bekam ich oft zu hören, dass das viele Babys haben und es mit der Zeit wieder weggehen würde. Bis unser Kinderarzt zu mir meinte, es könnte eine Kuhmilchallergie sein.... da war Leny Paulin schon 4 Monate alt. Für uns war das eine ewig lange Zeit, in der man sich absolut hilflos vorkam.
Aber dann bekamen wir Neocate und nach wenigen Wochen wurde alles besser. Nur bei der Haut dauerte es etwas länger. Wir waren bzw. sind so froh, dass es Neocate gibt. Mit 6 Monaten wurde Leny Paulin Blut abgenommen und der Verdacht wurde bestätigt... Kuhmilch, Hühnereiweiß, Soja, Erdnuss, Haselnuss und Weizenallergie… und Kartoffel war auch bei. Sie hatte den höchsten Rastwert bei Ei und Kuhmilch. Bis heute sind die Reaktionen auf Ei und Kuhmilch nicht besser geworden. Sie reagiert mit Quaddeln, Atemnot und schwillt zu. Es ist das Schlimmste, dass einem passieren kann, sein Kind so leiden zu sehen. Es ist grausam. Aber trotz der ganzen Strapazen ist Leny Paulin so wunderbar und lebensfroh. Sie ist nur sehr schmächtig und kleiner als andere Kinder in ihrem Alter, aber hat dafür riesigen Charakter.
In der ganzen Zeit habe ich viel gelernt, zum Beispiel, dass man alles beim Kochen und Backen ersetzen kann und es der Familie genauso gut schmeckt wie vorher. Manchmal ist es nur traurig, dass sie nicht auch die leckere Schoki haben darf, die die anderen Kinder essen.
Nun haben wir das Ganze wahrscheinlich nochmal.... Bei unserem 4 Monate altem Sohn besteht auch der Verdacht. Aber nun sind wir ja geübt und es ist nicht mehr ganz so schwer wie damals. Ich hatte am Anfang immer nur Angst, dass ich nichts zu essen für mein Kind finde. Ich habe mich vorher nie so intensiv mit Lebensmitteln und ihren Inhaltsstoffen beschäftigt.“
Sindy & Leny Paulin (2 Jahre, 3 Monate) aus Pritzwalk